10. Wohnungspolitisches Kolloquium NRW (2017): Die (Un-)Möglichkeit des Wohnens - aktuelle Herausforderungen für die Wohnungspolitik

Wo und wann?

TU Dortmund, Campus Süd, Rudolf-Chaudoire-Pavillon
05.07.2017 von 09:30 bis 14:30

Wohnen ist derzeit in vielerlei Hinsicht ein äußerst dynamisches Politikfeld und steht in der politischen Agenda weit oben. Wohnraum wird knapp, Angebotsengpässe lassen Miet- und Immobilienpreise steigen. Insbesondere die Versorgung von einkommensschwächeren Haushalten stellt die lokale Wohnungspolitik vielerorts vor kaum zu bewältigende Herausforderungen, u. a. auch in der Bodenpolitik. Darüber hinaus ist nicht eindeutig, welche Bedeutung und welchen Stellenwert Wohnen in Zukunft haben wird; aber z. B. auch, wie sich die „Digitalisierung“ auf die Bauwirtschaft und die Nachfrage auswirken wird und welche Wohnformen in welchen Raumtypen von welchen Haushaltsformen nachgefragt werden.  

„Schwarmstädte und –regionen“ haben bereits heute aufgrund ihrer überregionalen Attraktivität Probleme mit der ausreichenden Bereitstellung insbesondere preiswerten Wohnraums, während andere Siedlungsräume z. T. mit einem strukturellen Leerstand auf ihren Wohnungsmärk­ten zu kämpfen haben. Entweder werden das Wohnbauland und die Infrastrukturen knapp und überlastet oder beides ist reichlich vorhanden. Zudem bedingen die aktuellen Markt­prozesse eine Gleichzeitigkeit von Reurbanisierung (Attraktivität) und Suburbanisierung (Preisentwicklung). Für viele Kommunen ist jedoch kaum eindeutig erkennbar, wie stark sich in den kommenden Jahren die Wachstums- bzw. Schrumpfungstrends vor Ort fortsetzen werden. Damit gehen Wandel und Veränderung in den Städten und Regionen mit Unsicherheit und Ungewissheit einher, was das wohnungspolitische Handeln nicht einfacher macht. Einige Akteure sehen in dieser Situation jedoch auch einen Anlass für ein umso entschlosseneres Handeln.

Das Wohnungspolitische Kolloquium 2017 richtet in diesem Kontext seinen Blick auf zukunftsgerichtete Lösungs-, Handlungs- und Erklärungsansätze aus der kommunalen Politik und Verwaltung, Zivilgesellschaft und Wissenschaft und will diese kritisch reflektieren. Welche Trends in der Wohnraumversorgung zeichnen sich ab? Welche Ansprüche an das Wohnen werden Anbieter und Nutzer stellen? Welche inhaltlichen Eckpunkte können für eine im Sinne einer adäquaten Versorgung der Wohnbevölkerung mit Wohnraum nachhaltigen Entwicklung benannt werden? Welche Voraussetzungen müssen hierfür gegeben, welche Akteure müssen involviert sein, um eine ausreichende Bereitstellung und Transformationsfähigkeit des Wohnens zu unterstützen?

Referenten/innen:

Prof. Dr. Susanne Frank (TU Dortmund, FG Stadt- und Regionalsoziologie)

Dr. Andrej Holm (HU Berlin)

Agnes Brigida Giannone (Hochschule Bochum, Fachbereich Architektur)

Dr. Beate Ginzel (Stadt Dresden, Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung)

David Matthée (Stiftung trias)

 


Teilnehmer

Die Veranstaltung richtet sich an Fachleute aus Kreisen und Kommunen, Wohnungsunternehmen, Mieter- und Vermietervertretungen, Wissenschaft und Kommunalpolitik. Studierende sind herzlich willkommen.

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